Allgemeines über die Donau

Physikalisch-geografische Beschreibung

Hydrometeorologische Betrachtung

Die wichtigsten Zuflüsse der Donau

Die Donau ist der größte Strom Mittel- und Südosteuropas und mündet in das Schwarze Meer. Ihrer Länge und der Größe ihres Einzugsgebiets nach ist sie nach der Wolga der zweitgrößte Strom Europas. Das Einzugsgebiet umfasst 817 000 km2. Im Norden wird es durch die Einzugsgebiete von Weser, Elbe, Oder und Weichsel, im Nordosten vom Einzugsgebiet des Dnjestr, im Süden vom Einzugsgebiet der Flüsse zum Ägäischen Meer und zur Adria, im Westen und Nordwesten durch das Einzugsgebiet des Rheins begrenzt.

Die Donau entsteht aus dem Zusammenfluss von Breg und Brigach, die im Schwarzwald entspringen und sich bei Donaueschingen (47°56′ nördlicher Breite und 8°30′ östlicher Länge) vereinen. Die Gesamtlänge des Stroms ab dem Zusammenfluss beträgt 2783,4 km, von denen 2414 km schiffbar sind (von Kelheim bis Sulina).

Die Entfernungen auf der Donau werden von Sulina bis Galaţi in Seemeilen und von Galaţi bis Ulm in Kilometern gemessen. Die Messung in Seemeilen beginnt am Hafen Sulina und endet am Hafen Galaţi, wo der 80. und letzte Meilenstein steht. Bergwärts folgen dann der 150. und die weiteren Kilometersteine. Die gerade Verbindung zwischen dem Zusammenfluss von Breg und Brigach und der Mündung des Stroms ist 1630 km lang, was einen Kurvigkeitsbeiwert von 1,7 ergibt.

Das Gesamtgefälle ab dem Zusammenfluss beträgt 678 m, bei einer durchschnittlichen Neigung von 25 cm/km. Der mittlere Abfluss beträgt am Kap (Tschatal) Ismail 6500 m3/s (ca. 205 km3 pro Jahr).

Ab dem Zusammenfluss verläuft die Donau bis Tuttlingen (km 2747) nach Südosten, dann bis Regensburg (km 2379) nach Nordosten, wo sie ihren nördlichsten Punkt (49°03′ nördlicher Breite) erreicht. In der Nähe von Regensburg biegt die Donau nach Südosten ab und behält diese Laufrichtung bis zur Ortschaft Gönyű (km 1791), ab wo sie nach Osten fließt, um im Raum Vác (km 1679) jäh ihre Richtung nach Süden zu ändern. Diese Südrichtung wird bis Vukovar (km 1333) beibehalten. Ab da bis zur Ortschaft Bačka Palanka (km 1298) ist die Laufrichtung Südosten und dann Osten bis zur Einmündung der Theiß (km 1214,5). Von der Theißmündung bis zur Ortschaft Artchar (km 771) fließt die Donau in großen Mäandern nach Südosten und dann nach Osten bis Svistov (km 554). In der Nähe dieser Stadt erreicht die Donau ihren südlichsten Punkt (43º38′ nördlicher Breite). Etwas weiter biegt sie nach Nordosten ab und behält diese Laufrichtung bis zur Stadt Cernavoda (km 300). Unterhalb dieser Stadt fließt die Donau nach Norden, um an der Einmündung des Siret (km 155) nach Osten abzubiegen. Diese Laufrichtung wird bis zur Mündung ins Schwarze Meer generell beibehalten.

Auf ihrer letzten Strecke verzweigt sich die Donau und bildet ein großes sumpfiges Delta mit einer Gesamtfläche von ca. 5640 km2. Die Länge des Deltas von West nach Ost beträgt 75 km, die Breite von Nord nach Süd 150 km.

Das Donaudelta liegt im südlichen Teil einer großen Tiefebene, die sich bis ans Schwarze Meer zieht. Westlich des Deltas erhebt sich die Nordflanke der Hochebene Dobrudscha, hinter der sich die Tiefebene des Donau-Unterlaufs erstreckt, die die östlichen Hänge der Karpaten und des Balkangebirges trennt.

Der am weitesten vorgeschobene Punkt des Deltas liegt am Kap Ismail, wo sich das Hauptbett zunächst in zwei Arme teilt: Chilia und Tulcea. Beim Kap (Ceatalul) Sf. Gheorghe teilt sich der Arm Tulcea wiederum in zwei Unterarme: Sf. Gheorghe (rechts) und Sulina (links). Somit mündet die Donau mit drei Hauptarmen ins Schwarze Meer: Chilia (Nord), Sulina (Mitte) und Sf. Gheorghe (Süd). Die Arme Chilia und Sf. Gheorghe haben weitere Seitenarme.

Ab Kap Ismail bis zur Ortschaft Pardina fließt der Arm Chilia in einem Bett zunächst nach Nordosten, dann unterhalb von Ismail nach Südosten, zwischen Pardina und der Stadt Vilkovo spaltet sich die Chilia zweimal in Unterarme auf, die sich weiter unterhalb wieder in einem Bett vereinigen.

Der Sulina-Arm ist wenig kurvig und verzweigt sich nicht; er fließt nach Osten und mündet am Hafen von Sulina ins Meer. Die wichtigsten an diesem Arm gelegenen Ortschaften sind Maliuc, Gorgova, Crisan und Sulina.

Der Arm Sf. Gheorghe fließt in großen Krümmungen in einem unverzweigten Bett nach Südosten. 5 km vor der Mündung teilt er sich in 5 Arme und bildet ein Nebendelta. Die wichtigsten an diesem Arm gelegenen Ortschaften sind Mahmudia, Murighiol, Dunavat und Sfantu-Gheorghe.

Physikalisch-geografische Beschreibung

Das Einzugsgebiet der Donau wird von zwei Gebirgsketten durchzogen und dadurch in drei Teile unterteilt. Die erste Gebirgskette beginnt in den Hohen Tauern am Großglockner (3798 m hoch), umfasst die Niederen Tauern, Schneeberg, Rax, Semmering und Leithagebirge und schließt sich über die Kleinen Karpaten und die Weißen Karpaten an die Westbeskiden an. Die Donau durchstößt diese Gebirgskette in der Nähe der Ortschaft Devin und bildet dort die sogenannte Ungarische Pforte. Die zweite Gebirgskette beginnt auf dem Balkan und verbindet sich mit den Südkarpaten. Sie wird von der Donau zwischen Moldau Veche und Turnu Severin auf dem linken Ufer und zwischen Vince und Kostol auf dem rechten Ufer in der „Eisernes Tor“ genannten Passage durchbrochen.

Somit durchfließt die Donau von den Gebirgsregionen des östlichen Schwarzwaldes bis zu den Küstenebenen des Schwarzen Meeres unterschiedliche Landschaftszonen mit sehr unterschiedlichen natürlichen Bedingungen.

Aus physikalisch-geografischen und geologischen Gesichtspunkten wird die Donau in drei Strecken unterteilt: obere Donau (Quelle bis Gönyű), mittlere Donau (Gönyű bis Ende des Eisernen Tors) und untere Donau (Eisernes Tor bis Mündung).

Die obere Donau (km 2783 -1791) durchfließt größtenteils eine bergige Region, auf der linken Seite gebildet aus dem Schwäbischen und dem Fränkischen Jura, dem Bayrischen und dem Böhmer Wald, auf der rechten Seite durch die Schwäbische und die Bayrische Alb sowie das Ostalpenvorland.

Ihrem Tal und ihrer Wasserführung nach ist die obere Donau ein typischer Gebirgsfluss. Das Stromtal ist zumeist eng und tief, eingezwängt zwischen schroffe und malerische Berghänge; unterhalb von Passau wechseln sich enge und breite Strecken ab. Die Ufer sind meistens steil; im Bereich der Voralpen durchschneidet das Strombett umfangreiche alluviale Ablagerungen seiner in den Alpen entspringenden wasserreichen Zuflüsse, deren wichtigsten Iller, Lech, Isar, Inn, Traun und Enns sind.

Der Lauf ist größtenteils krümmungsreich mit zum Teil scharfen Kurven; in breiteren Strombereichen verzweigt sich die Donau, wird instabil und bildet zahlreiche Sandbänke und Furten. Zur Verbesserung der Schifffahrtsbedingungen wurden Längsbauwerke und Nebenarmverschlüsse zur Konzentration des Abflusses im Hauptgerinne errichtet sowie Buhnen gebaut. Außerdem wurden in einigen Stromabschnitten Wasserkraftwerke errichtet, um die Gefährdung der Schifffahrt durch Sandbänke und felsige Furten im Strombett zu beseitigen (Bad Abbach – km 2401,72, Regensburg – km 2381,32, Geisling – km 2354,30, Straubing – 2329,78, Kachlet – km 2230,7, Jochenstein – km 2203,33, Aschach – km 2162,67, Ottensheim-Vilhering – km 2146,91/2146,73, Abwinden-Asten – km 2119,63/2119,45, Wallsee-Mitterkirchen – km 2095,62/2094,50, Ybbs-Persenbeug – km 2060,42, Melk – km 2038,16/2037,96, Altenwörth – km 1980,40/1979,83, Greifenstein – km 1949,23/1949,18, Freudenau – km 1921,05).

Das Wasserkraftwerk von Gabčikovo wurde am km 8,15 des Umleitungskanals gebaut, der sich bei km 1853 vom Hauptbett der Donau trennt und sich bei km 1811 wieder mit diesem vereinigt. (Die Achse des Wasserkraftwerks liegt bei Donaukilometer 1819,15).

Die Strombreite schwankt zwischen 40 – 100 m auf dem Abschnitt Kelheim-Jochenstein und zwischen 130 – 420 m auf dem Abschnitt Jochenstein-Gönyű.

Die Tiefe schwankt unregelmäßig. Auf den Abschnitten, in denen sich auf Grund der Tal- und Bettverbreiterung Furten bilden, unterliegt sie ständigen Veränderungen. Die Fahrrinnentiefe auf der frei fließenden Strecke beträgt bei RNW 2,00 m, auf den staugeregelten Abschnitten 2,7 bzw. 2,8 m.

Die Strömungsgeschwindigkeit ist sehr unregelmäßig; bei mittleren Wasserständen schwankt sie zwischen 3,0 und 10,0 km/h.

In Kelheim beginnt flussabwärts der reguläre Binnenschiffsverkehr, hier ist gegenwärtig der bergseitige Anfangspunkt der Schifffahrt auf der Donau.

Die mittlere Donau (km 1791 – 931) fließt im wesentlichen durch die Große Pannonische Tiefebene und ist, mit Ausnahme der Abschnitte bei Visegrád und dem Eisernen Tor, charakterisiert durch die Beckenlandschaft.

Im Flachland ist das Donautal 5 bis 20 km breit und besteht aus breiten, ebenen Terrassen, die von Nebenarmen durchzogen werden. Die Ufer sind flach mit geringen Neigungen, die Sohle meist sandig.

In den Durchbruchstrecken ist das Strombett eng (0,6 – 2,5 km), die Ufer und Taleinschnitte sind hoch und stellenweise felsig. Die Sohle ist dort steinig und durchsetzt mit felsigen Furten.

Die mittlere Donau verläuft größtenteils in Mäandern, weist jedoch längere geradlinige Strecken und größere Krümmungsradien auf als die obere Donau. Das Strombett ist sehr instabil, verzweigt sich in viele Nebenarme und weist zahlreiche Sandbänke und Furten auf.

Zur Verbesserung der Schifffahrtsbedingungen wurden Längsdeiche sowie Bauwerke und Buhnen zur Lenkung und Konzentrierung der Strömung im Strombett gebaut. Diese Maßnahmen wurden insbesondere bis zur Ortschaft Rogatin ergriffen. Die unterhalb von Rogatin durchgeführten Baumaßnahmen hatten wegen der zunehmenden Gewässerbreite nur das Ziel, einige Nebenarme durch Querdeiche zu verschließen, Böschungen zu verstärken und scharfe Kurven mit Hilfe von Durchstichen zu begradigen.

Die Breite des Strombetts in den staugeregelten Abschnitten schwankt innerhalb eines begrenzten Bereichs von 300 bis 420 m, während sie sich in den frei fließenden Abschnitten zwischen 400 und 2200 m bewegt. Die engste Stelle (210 m) liegt in den Cazane-Schluchten (Eisernes Tor).

Auf Grund der Instabilität des Strombettes schwanken die Tiefen im Mittellauf der Donau sehr stark und sind an den Furten dauernden Änderungen unterworfen. Hier liegen die bei Niedrigwasser ermittelten geringsten Tiefen im Schnitt zwischen 1,9 und 2,1 m.

In den staugeregelten Abschnitten beträgt die Mindesttiefe 35 dm.

Als Folge abrupter Wechsel des Stromgefälles ist die Strömungsgeschwindigkeit der mittleren Donau ebenfalls starken Änderungen unterworfen. So beträgt sie bei mittleren Wasserständen auf dem Abschnitt Gönyű – Belgrad 3,6 – 4,8 km/h, auf dem Abschnitt Belgrad – Schleuse Eisernes Tor 0,4 – 3,0 km/h und auf dem Abschnitt Schleuse Eisernes Tor – Turnu Severin 6,5 – 9,0 km/h.

Die untere Donau (km 931 – 0) fließt fast auf der gesamten Strecke am Südrand des unteren Donaubeckens entlang, das in den Randbereichen sacht ansteigt und sich in den Karpatenausläufern verliert. Im Osten steigt das Donaubecken zur Hochebene Dobrudscha an. Im Süden der Donau liegt das durch geographische Geschlossenheit geprägte bulgarische Plateau, das zur Donau leicht abfällt und ein steiles Ufer bildet. Im unteren Bereich des Stromes wird das Donaubecken im Norden durch die Hänge des Moldauplateaus und im Süden durch die Dobrudscha verengt. Im weiteren Verlauf öffnet sich das Becken zu einem sumpfigen Delta, das von einem dichten Netz von Nebenarmen und Seen durchsetzt ist. Hier erstrecken sich große Dünen, die sich zum Meer hin zurückziehen und Sandbänke bilden.

Auf Grund seines Tals, seines Strombettes und seiner Wasserführung ist die untere Donau ein typischer Flachlandfluss. Das Stromtal ist breit: bis zur Stadt Turnu Măgurele (km 597) 7 – 10 km, stromab bis zum Delta 8 – 20 km. Die größte Breite beträgt 28 km (unterhalb der Stadt Hîrşova) (km 253), die geringste Breite 3 – 4 km (in der Nähe der Städte Svistov (km 555) und Giurgiu (km 493) sowie der Ortschaft Orlovka (km 105,3)). Das rechte Donauufer ist hoch, das linke flach. Das Strombett ist zumeist wenig gewunden, die Krümmungen sind sanft, und die geradlinigen Strecken haben eine beachtliche Länge.

In seinem gesamten Verlauf verzweigt sich das Strombett in zahlreiche Nebenarme, die eine Vielzahl von Inseln bilden. Diese Nebenarme sind nicht durch Wasserbauwerke verschlossen und sind somit größtenteils als Fließgewässer zu bezeichnen. Die Seitenarmbildung ist zwischen den Städten Silistra (km 376) und Bräila (km 179) sowie im Bereich des Zusammenflusses der Arme Chilia und Sf. Gheorghe am stärksten ausgeprägt.

Am Kap Ismail (km 79,63) beginnt das Delta; das Hauptstrombett der Donau verzweigt sich in zwei Arme, Chilia und Tulcea.

Von der Verzweigung bis km 76 (die Kilometer werden ab der Einmündung des Arms in Richtung Kap Ismail gezählt) fließt die Chilia größtenteils zwischen flachen Ufern in großen Bögen zunächst nach Nordosten, dann Südosten und schließlich in der Nähe von Vilkovo nach Osten. Bis Pardina fließt der Arm in einem Bett, aber weiter bis Kilia teilt er sich in drei Unterarme auf – Chilia, Srednij und Tataru (Ivaneşti) – und bildet ein verschlungenes Netz, das sich letztendlich wieder in einem Bett zusammenfindet.

Zwischen dem km 38 und der Ortschaft Pereprava teilt sich der Chilia-Arm erneut in die Nebenarme Babina, Tschernovka, Prjamoj und Solomonov. Unterhalb von Vilkovo mündet der Chilia-Arm in mehreren Nebenarmen ins Schwarze Meer, die wichtigsten darunter sind die Arme Otschakovskij und Staro-Stambulskij.

Der Seitenarm Tulcea ist zwischen 200 m (sm 42,5) und 550 m (sm 41) breit. Er ist sehr gewunden mit zum Teil, insbesondere im Raum Tulcea, scharfen Kurven; er erstreckt sich bis zum Kap Sf. Gheorghe (km 62,97) und durchfließt ein zumeist ebenes Gelände, ausgenommen im Bereich der Seemeilen 39 – 38, wo sich von rechts die Ausläufer der Dobrudscha nähern, auf denen die Stadt Tulcea (km 71,3) gelegen ist.

Am Kap Sf. Gheorghe (sm 34) teilt sich der Arm Tulcea in die Nebenarme Sulina (links) und Sf. Gheorghe (rechts).Der Arm Sulina ist 34 Seemeilen (63 km) lang und hat flache, größtenteils steinige Ufer. Die Breite von durchschnittlich 120 m ist nahezu gleichbleibend, da die meisten Nebenarme abgetrennt und scharfe Kurven mit Durchstichen begradigt wurden.

An der Mündung dieses Armes liegt der Hafen von Sulina (km 0). Der Zugang zum Meer erfolgt durch einen von einer Süd- und einer Nordmole eingefassten Kanal, der von der Mündung des Arms von Sulina bis zum Meer reicht. Der Kanal verläuft zunächst nach Osten und biegt dann langsam nach Südosten ab.

Das Hauptfahrwasser der Donau verläuft über den Arm von Sulina, der durch wasserbautechnische Maßnahmen zu einem fast geradlinigen und für Seeschiffe befahrbaren Kanal wurde.

Auf Grund der Kurvigkeit des Bettes schwankt die Breite sehr stark, so dass sich die charakteristische mittlere Breite auf den einzelnen Abschnitten wie folgt darstellt:

Drobeta Turnu-Severin – Calafat (km 931 – 795)800 m
Calafat – Svistov (km 795 – 555)800 m
Svistov – Silistra (km 555 – 376800 m
Silistra – Hîrşova (km 376 – 253)560 m
Hîrşova – Brăila (km 253 – 170400 m
Brăila – Kap Ismail (km 170 – 79,63900 m
Tulcea-Arm (km 79,63 – 62,97)350 m
Sulina-Arm (km 62,97 – 0)120 m

Auch die Tiefe ist unterschiedlich und sinkt bei Niedrigwasser auf 15 dm über den Furten.

Durch Einstauung der untern Donau zwischen Prahovo-Turnu-Severin wurde ein gestauter Abschnitt mit einer Mindesttiefe von 35 dm erreicht.

Vor der Durchführung von Wasserbaumaßnahmen verteilte sich das Wasseraufkommen der Donau auf die Arme Chilia, Sulina und Sf. Gheorghe wie folgt: 62%, 8% und 30%.

Durch wasserbauliche Maßnahmen sollten Seeschiffe über die Arme von Sulina und Tulcea die Donau befahren können. Am bergseitigen Beginn des Armes von Tulcea, am Kap Ismail, wurde ein 430 m langer Steindamm errichtet. Der Arm von Sulina wurde durch 10 Durchstiche begradigt und von 84,87 auf 62,97 km (21,9 km) verkürzt; es wurden Buhnen gebaut und Böschungen mit Steinmauern befestigt. Außerdem wurden an der Mündung des Armes von Sulina die Nord- und die Südmole gebaut, die sich auf Grund der ständigen Anlandungen zum Meer hin verlängern. Die Molen sind je 7932 m lang (Stand 1983).

Wasserbauliche Maßnahmen und Baggerungen werden jedes Jahr durchgeführt, um in den kritischen Bereichen, insbesondere im direkten Mündungsbereich eine Tiefe von 24 Fuß beizubehalten. Dadurch können normale Schifffahrtsbedingungen gewährleistet werden, bei denen Schiffe mit einem Tiefgang von 24 Fuß die Donau vom Meer bis zur Stadt Brăila hinauffahren können.

Die Strömungsgeschwindigkeit schwankt zwischen 6,3 km/h bei HSW und 2 km/h (Brăila – Sulina) bei RNW.

Hydrometeorologische Betrachtung

Das Klima – Das Donaubecken liegt in der gemäßigten Zone. Auf Grund der Besonderheiten des Reliefs des Donaubeckens finden sich im gesamten Stromverlauf sehr unterschiedliche Klimazonen. In den Gebirgsregionen ist zum Beispiel der Sommer wesentlich kürzer und weniger heiß als im Flachland, wo hingegen 4-5 mal weniger Niederschläge als in den höheren Lagen festzustellen sind. In den Flusstälern ist durch die hohe Lufttemperatur und die geringen Niederschlagsmengen Trockenheit bedingt.

Hinsichtlich des Klimas kann das Donaubecken in drei Bereiche unterteilt werden:

Das Becken der oberen Donau ist durch ein relativ rauhes Klima gekennzeichnet. Die Winter dauern in der Regel drei Monate (Dezember – Februar). Die Durchschnittstemperatur im Januar beträgt in der Ebene -0,8º bis -3º C, in Höhenlagen -6º bis -13° C. Bisweilen sinken die Temperaturen bis auf -20° C, in engen Tälern sinkt die Nachttemperatur in einigen Jahren bis auf -30° C. Die Sommer sind heiß. Im Juli liegt die Durchschnittstemperatur zwischen 17° und 20° C; die Höchsttemperatur bei 36° bis 38° C. In den Gebirgsregionen sinkt die Temperatur um 0,5° bis 0,6° C je 100 Höhenmeter.

Das Becken der mittleren Donau ist durch trockenes kontinentales Klima gekennzeichnet. Die Sommer dauern 4 1/2 – 5 Monate. Die Durchschnittstemperatur im Juli beträgt 20° – 23° C, die Höchsttemperatur erreicht 39° C, was in Verbindung mit geringer Luftfeuchtigkeit und geringen Niederschlagen Bedingungen schafft, die zu Trockenheiten führen. Die Winter dauern 1 1/2 – 2 Monate. Im Januar liegt die Durchschnittstemperatur im Flachland bei -0,3° bis -2° C, die Tiefsttemperatur bei -30° C: im Bergland liegt die Durchschnittstemperatur bei -5° bis -9° C, die Tiefsttemperatur bei -34° C.

Das Becken der unteren Donau ist durch ein noch trockeneres Kontinentalklima mit sehr heißen Sommern und kalten Wintern gekennzeichnet. Die Durchschnittstemperatur im Januar liegt bei -2° bis -6° C, die Tiefsttemperatur erreicht -30° bis -35° C. Im Sommer unterliegt die Lufttemperatur täglichen Schwankungen von bis zu 15° – 20° C. Im Juli beträgt die Durchschnittstemperatur 20° – 30° C, die Höchsttemperatur liegt bei 40° – 42° C.

Windverhältnisse – Im Donaubecken hat die Ausrichtung der Täler und der Gebirgskuppen großen Einfluss auf die Windverhältnisse. Am Oberlauf der Donau kommen die Winde während der kalten Jahreszeit vorherrschend aus West und Nordwest, am Mittellauf hingegen aus Ost und Südost, während am Unterlauf Winde aus Nord und Ost überwiegen. In der warmen Jahreszeit ist die vorherrschende Windrichtung konstanter; die Winde kommen in der Regel aus West. Im Donaubecken sind zudem lokale Winde im 24-Stunden-Rhythmus zu beobachten, z. B. Berg-/Talwinde, See-/Landwinde, die Föhnwinde, „nemere“ und „kosava“, die örtlich eine große Stärke erreichen können. Im allgemeinen überwiegen im Donaubecken schwache Winde (1 – 4 m/s) und ruhiges Wetter. Nur 1 – 5 % der Winde erreichen eine Geschwindigkeit von über 10-15 m/s. Die stärksten Winde treten im Winter auf.

Nebelvorkommen und Sichtverhältnisse – Nebel tritt im Donaubecken sehr unregelmäßig auf. Die größte Anzahl nebliger Tage ist in den Gebirgsregionen festzustellen. Nebel bildet sich meistens in den Tälern und Sumpfgebieten. An der unteren Donau tritt Nebel am häufigsten in der kalten Jahreszeit auf. Dort liegt das Jahresmittel an Nebeltagen bei 50 – 60, an der mittleren Donau ist es halb so groß. Die am häufigsten im Frühjahr und Herbst in den Morgenstunden auftretenden Nebel lösen sich in der ersten Tageshälfte auf.

Im Donaubecken können die Sichtverhältnisse vor allem durch Nebel, starken Regen, Staub- und Schneestürme beeinträchtigt werden. Im Flachland beträgt die Sichtweite durchschnittlich 10 km, während der kalten Jahreszeit etwas weniger.

Niederschläge – Die Niederschläge sind regional unterschiedlich. Die Niederschlagsmenge steigt mit zunehmender Höhenlage. Die Jahresdurchschnittsmenge liegt bei 500 – 600 mm im Flachland, bei 1000 – 2000 mm in den Karpaten und bei 1800 – 2500 mm und mehr in den Alpen. Die Anzahl der Tage mit Niederschlägen bewegt sich zwischen 70 im Flachland und 220 im Bergland. Die geringsten Niederschlagsmengen fallen in der Region vor der Donaumündung, wo es Jahre mit absolut niederschlagsfreien Sommern gab. In der warmen Jahreszeit treten im Donaubecken zum Teil sehr starke Niederschläge auf. Die geringsten Niederschläge sind im Herbst und Winter zu verzeichnen, mit Ausnahme der Dinarischen Alpen, wo die geringsten Mengen im Sommer fallen. Die meisten Niederschläge fallen im Sommer (in den Dinarischen Alpen im Winter).

Einzugsgebiet und hydrographisches Netz – Das Donaubecken hat eine asymmetrische Form. 56% des Einzugsgebiets umfasst linksseitige und 44% rechtsseitige Zuflüsse. Am Oberlauf der Donau vergrößern kleine Flüsse und Bäche das Einzugsgebiet. Unmittelbar oberhalb der Iller-Mündung (km 2588) beträgt die Fläche 5384 km2, unmittelbar unterhalb der Einmündung 7530 km2; unmittelbar oberhalb der Mündung des Inn (km 2225) umfasst das Einzugsgebiet 50.570 km2 und unmittelbar unterhalb 76.605 km2. In Orsova (km 995) umfasst es 576.000 km2. Insgesamt umfasst das Einzugsgebiet der Donau 817.000 km2.

Mit insgesamt 120 Zuflüssen, von denen 34 schiffbar sind, weist die Donau ein dichtes hydrographisches Netz auf.

Die wichtigsten Zuflüsse der Donau

Nr.

Fluss

mündet in die Donaudurchquerte Länder

(ab der Quelle)

Länge, km

Fläche des Beckens,

Tsd. km2

Mittlerer Abfluss, m3/s

Jahresabfluss, km3

am linken (l) / rechten (r) Ufer

Strom-kilometer

Gesamt-länge,

km

davon schiffbar

1

Lech

r

Österreich

Deutschland

265unterhalb von Füssen4,11203,78

2

Isar

r

2281,7Deutschland283zum großen Teil9,01855,83

3

Inn

r

2225,2Schweiz

Österreich

Deutschland

525unterhalb der Mündung d. Salzach26,180025,23

4

Enns

r

2111,8Österreich349am unteren Lauf6,12106,62

5

Morava

l

1880,3Tschechien

Slowakei

Österreich

329unterhalb von Godonin38,91203,78

6

Raab

r

1794,0Österreich

Ungarn

398unterhalb von Körmend14,7702,21

7

Váh

l

1765,8Slowakei402unterhalb von Sered19,71524,79

8

Hron

l

1716,0Slowakei289

5,5561,77

9

Eipel

l

1708,2Slowakei

Ungarn

233

5,2250,79

10

Drau

r

1382,5Italien

Österreich

Slowenien

Ungarn

Kroatien

720

610 km unterhalb von Villach

40,461019,24

11

Theiß

l

1214,5Rumänien

Ukraine

Slowakei

Ungarn

Serbien

966

unterhalb von Tisza-karád

157,081025,54

12

Save

r

1170,0

Slowenien

Kroatien

Bosnien-Herzegowina

Serbien

940

583 km unterhalb von Sisak

95,7167052,67

13

V. Morava

r

1104,5

Serbien563

38,02608,20

14

Timok

r

845,7

Serbien

Bulgarien

189

4,7401,26

15

Jiu

l

691,6

Rumänien339

10,6882,78

16

Iskăr

r

637,0

Bulgarien3608,5541,70

17

Olt

l

600,6

Rumänien

615

unterhalb von Slatina

24,05

175

5,52

18

Jantra

r

536,7

Bulgarien

585

7,9

40

1,26

19

Argeş

l

432,0

Rumänien

350

12,55

63

2,18

20

Ialomiţa

l

231,1

Rumänien

417

10,35

45,5

1,43

21

Siret

l

155,1

Ukraine

Rumänien

726

unterhalb der Mündung d. Bărlad

45,0

230

7,26

22

Pruth

l

134,1

Ukraine

Moldau

Rumänien

967

85

27,5

105

3,31

Speisung des Stroms und Wasserführung – Die Donau wird durch die Schneeschmelze der Hochgebirge, durch atmosphärische Niederschläge und durch Grundwasser gespeist. Über den gesamten Donauverlauf kommt Wasser aus den Zuflüssen hinzu, die ihrerseits wieder unterschiedlich gespeist werden. Die obere Donau wird in erster Linie, insbesondere im Sommer, durch die Schneeschmelze der Alpen sowie durch atmosphärische Niederschläge gespeist. Die Zuflüsse der mittleren Donau bringen Wasser aus der Frühjahrsschneeschmelze der Karpaten (Theiß) und aus den Niederschlägen im Sommer. In der trockenen Zeit im Herbst sowie im Winter wird die mittlere Donau durch das Grundwasser gespeist.

Die untere Donau ist im Prinzip ein Durchgangsbereich für die Wassermassen aus dem oberen Bereich, die teils durch die Schneeschmelze in den Karpaten, teils durch die atmosphärischen Niederschläge verstärkt werden. Wie an der mittleren Donau trägt auch hier das Grundwasser im Herbst und Winter zur Speisung des Stromes bei.

Diese Besonderheiten der Wasserversorgung der Donau bedingen auch die Wasserführung.

Der Oberlauf der Donau ist gekennzeichnet durch abrupte Änderungen des Wasserstands mit Höchstständen im Sommer und Tiefstständen im Winter.

An der mittleren Donau verteilen sich die von Berg kommenden Hochwasser und sind ausgeglichener. Theiß und Save ändern in gewissem Maße die Wasserführung der Donau. Sie bringen weitere starke Hochwasser, insbesondere auf Grund der Regenfälle in den Dinarischen Alpen und des anhaltenden Zuflusses von Frühjahrsschmelzwasser aus den Karpaten.

Die untere Donau ist durch mäßige Wasserstandschwankungen gekennzeichnet, die durch die Entwicklung der Hochwasserwellen aus Ober- und Mittellauf bestimmt werden.

Auch wenn das Jahreshochwasser jederzeit auftreten kann, wird es an der oberen und mittleren Donau am häufigsten im Sommer und an der unteren Donau im Frühjahr verzeichnet.

Die niedrigsten Wasserstände des Jahres sind in dem Zeitraum festzustellen, in dem die Donau hauptsächlich vom Grundwasser gespeist wird, im allgemeinen im Herbst oder Winter.

Die Pegelstände bewegen sich im Gesamtverlauf des Stromes innerhalb einer großen Bandbreite. In den engen Gebirgsregionen erreichen sie 10 m. Ähnliche Werte sind auch an den Stellen zu beobachten, wo sich Eisbarren bilden.

In Flachlandbereichen mit breitem Hauptbett beträgt die Pegelamplitude 3 – 5 m; zur Donaumündung hin nimmt sie bis auf 1 – 1,5 m ab.

Lufttemperatur – Die Temperaturentwicklung im Donaubecken hängt insbesondere von der Art der atmosphärischen Zirkulation und den Besonderheiten des Reliefs ab. Die geografische Breite hat somit nur einen zweitrangigen Einfluss.

Wassertemperatur – Die Wassertemperatur der Donau ist von der Quelle bis zur Mündung jahreszeit- und ortsbedingt und ist an keiner Stelle konstant. Dies ist in erster Linie auf die umgebende Lufttemperatur, die Sonneneinstrahlung und die Wassertemperatur der Zuflüsse zurückzuführen.

Die Wassertemperatur ändert sich infolge der Änderung der Lufttemperatur, aber aufgrund des großen thermischen Speichervermögens des Wassers ist die Lufttemperatur in der ersten Hälfte der eisfreien Zeit im allgemeinen höher, in der zweiten Hälfte dagegen niedriger als die Wassertemperatur. Die Jahresdurchschnittstemperaturen des Donauwassers sind immer höher als die mittleren jährlichen Lufttemperaturen im Donaubecken, da die Wassertemperatur im Winter nicht unter Null sinkt, während die Lufttemperatur im gleichen Zeitraum Werte unter Null erreicht.

Die höchste Wassertemperatur in der Donau wird im Juli und August gemessen, im Durchschnitt 18 bis 19º C an der oberen und 24 bis 26° C an der unteren Donau.

Sowohl Luft- als auch Wassertemperatur nehmen mit dem Verlauf des Stromes zu, wenngleich die Temperatur des Wassers sich weniger stark verändert als die der Luft.

Eisverhältnisse – Ein besonderes Merkmal der Eisverhältnisse auf der Donau ist die extreme Unbeständigkeit der Eisperioden und deren unregelmäßiges Auftreten. In manchen Jahren war an keiner Stelle oder nur an bestimmten Stellen Eisgang zu beobachten. Die Vereisungswahrscheinlichkeit schwankt zwischen 70 und 90 %.

Eisbildung kann an der oberen und mittleren Donau zwischen Anfang Dezember und Ende Februar beobachtet werden. Die Eisschmelze kann am Oberlauf von Ende Dezember bis Mitte März, am Mittel- und Unterlauf von Anfang Januar bis Ende März auftreten.

Ein Eisstand wird nicht jedes Jahr beobachtet. Mit geringster Wahrscheinlichkeit (5 – 30 %) friert der Strom am Oberlauf zu. In dieser Region kommt es häufig zu mehrmaligem Zufrieren und Eisbruch während eines Winters. An der mittleren Donau erhöht sich die Wahrscheinlichkeit des Zufrierens auf 25 – 50 %, an der unteren Donau auf 40 – 75 %. In diesen Regionen sind mehrmaliges Zufrieren und mehrmaliger Eisbruch innerhalb eines Winters selten.

Das Eistreiben im Frühjahr und Herbst geht mit einer Anhäufung von Eisschollen am Ufer sowie der Bildung von Treibeis und Eispfropfen einher, die oftmals ein abruptes Ansteigen des Wasserstands auslösen und zur Überschwemmung der Uferregionen und der Zerstörung von Deichen und Hafenanlagen führen.

Die eisfreie Zeit beträgt an der oberen und mittleren Donau im Durchschnitt 345 Tage, an der unteren Donau 330 Tage. Die kürzeste eisfreie Zeit wurde 1947 auf dem größten Teil der mittleren Donau festgestellt; sie betrug 275 Tage.